Bild: Antenne für Erde-Mond-Erde Kommunikation bei DK0TE.
Beim Empfang von Erde-Mond-Erde Signalen auf 432 MHz trat immer wieder eine Störung in Form eines breitbandigen Rauschens in bestimmten Richtungen (Azimut und Elevation) aber immer nur bei vertikaler Polarisation auf. Die Richtungen aus der die Störung zu kommen scheinen sind scharf abgegrenzt und sehen letztlich wie Rückkeulen des Strahlungsdiagrammes der Antenne aus. Am Horizont tritt die Störung aber nicht auf.
Bild: Störungsfreier Empfang bei 432,1 MHz (Marker 2) bei horizontaler Polarisation
Bild: Breitbandiges Rauschen bei 432,1 MHz (Marker 2) bei vertikaler Polarisation (gleiche Antennenrichtung)
Bild: Rohde&Schwarz FSH6 mit kleiner Richtantenne für 432 MHz
Eine klassische Suche mit tragbarem Spektrumanalysator (Rohde&Schwarz FSH6) und Richtantenne nach einer Störquelle in der Umgebung brachte kein Erfolg.
Bild: TinySA Ultra bei der Suche nach der Störungsquelle
Erst bei der Suche mit diesem kleinen Gerät konnte das Rauschen ebenfalls gemessen werden. Aber nur mit ganz ausgezogener Teleskopantenne und nur vertikal und nur an einigen Stellen unter Dach. Die weitere Suche mit einer tragbaren Richtantenne von diesen Stellen aus brachte aber wieder kein Ergebnis.
Das das Störsignal nur mit ganz ausgezogener Teleskopantenne und eingeschaltetem Vorverstärker zu finden war brachte mich auf die Idee nach Signalen auf anderen Frequenzen zu suchen.
Bild: DAB+-Signale bei horizontaler Polarisation bei Antennenrichtung 314° und Elevation von 0° bis 70°
Die Signale (Marker 1) und (Marker 2) sind niemals gleichzeit besonders stark.
Bild: DAB+-Signale bei vertikaler Polarisation bei Antennenrichtung 314° und Elevation von 0° bis 70°
Bei manchen Elevationen sind beide Signale (Marker 1) und (Marker 2) gleichzeitig extrem stark und führen zur Intermodulation im Vorverstärker.
Bild: Spektrum des DAB+-Bereichs und 432 MHz (gleichzeitig) bei horizontaler Polarisation
Bild: Spektrum des DAB+-Bereichs und 432 MHz (gleichzeitig) bei vertikaler Polarisation
Die obigen Bilder zeigen die Epfangssignale auf DAB+ und 70cm EME bei einer betroffenen Antennenrichtung jeweils mit horizontaler und vertikaler Polarisation. Die Signale bei Marker 1 und Marker 2 sind bei vertikaler Polarisation gleichzeitig am stärksten. Das Empfangssignal mit und ohne Rauschen ist bei Marker 3 zu sehen. In den nicht betroffenen Antennenrichtungen oder horizontaler Polarisation ist das Signal bei Marker 1 und oder Marker 2 signifikant schwächer.
Bei den Signalen (Marker 1 und Marker2) handelt es sich um DAB+-Sender auf den Kanälen 10A (209,936 MHz) und 11D (222,064 MHz).
Bei dem vermeintlichen Rauschen auf 432 MHz handelt es sich in Wirklichkeit um die Intermodulation dieser beiden Empfangssignale im Vorverstärker der EME-Anlage und des TinySA Ultra (bei ganz ausgezogener Teleskopantenne).
Empfangssignal = 209,936 + 222,064 = 432,0 MHz. Dabei sieht das Intermodulationssignal der beiden DAB+-Signale (1,536 MHz Bandbreite OFDM) fast wie ein 3 MHz breites Rauschen aus.
Bild: VHF/UHF-Empfangsmeßplatz mit Meßempfänger 20 MHz - 1 GHz (Rohde&Schwarz ESVN30)
Bild: Gekreuzte Logarithmisch-Periodische Antenne 80 MHz - 1 GHz (Rohde&Schwarz HL007A1)
Die Ortung des DAB+-Signals ist mit unserem Messempfangsplatz eine leichte Übung.
Bild: Relative Empfangssignalstärke des DAB+-Signals auf Kanal 11D (222,064 MHz) bei vertikaler und horizontaler Empfangsantenne
Bild: Topographische Karte
Das Signal kommt vertikal polarisiert aus 125° Himmelsrichtung. In dieser Richtung ist in 30,8 Km Entfernung der Sender Pfänder (bei Bregenz). Das zweite DAB+-Signal stammt ebenfalls aus der gleichen Quelle.
Unterdrücken der DAB+-Signale vor dem Vorverstärker ... So gehts!
Bild: Verwendeter Vorverstärker TGN SULNA 3022
Bild: Messung an einem 1/4λ-Notch aus Semirigid-Koaxialkabel für 216 MHz (zwischen den beiden DAB+-Signalen)
Bild: S21-Übertragungsfunktion dieses Sperrfilters (1/4λ-Notch). Die Frequenz 432 MHz wird nicht gedämpft.
Bild: Der Einbau des Notchfilter vor dem Vorverstärker im Mastgehäuse